6 Kompetenzen, die einen guten Coach auszeichnen

Der Begriff „Coach“ wird heute sehr inflationär genutzt. Es gibt wenig Qualitätsstandards und Gütekriterien. Der Begriff „Coach“ ist nicht geschützt, daher darf sich jeder „Coach“ nennen. Wie also den richtigen Coach finden? Was sind die Kompetenzen, die einen guten Coach auszeichnen? Ein wenig Licht ins Dunkel wollte das Businessnetzwerk XING in der Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg mit dem Gütesiegel „Top Business-Coach 2019“ bringen. Ziel der Studie war es, Qualität in dem sehr unübersichtlichen Coaching-Markt sichtbar zu machen und an Coaching interessierten Menschen eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben. Daher freue ich mich sehr, dass ich im Dezember 2019 durch Prof. Dr. Eva Jonas und ihrem Team Prof. Dr. Siegfried Greif sowie dem Businessnetzwerk XING als „TOP Business Coach 2019“ prämiert wurde.

Grundlage war eine wissenschaftliche Studie, die von der sozialpsychologischen Fakultät der Universität Salzburg durchgeführt wurde. Betreut wurde die Studie von Prof. Dr. Eva Jonas und ihrem Team von der Abteilung Sozialpsychologie der Universität Salzburg und Prof. Dr. Siegfried Greif vom Institut für wirtschaftspsychologische Forschung und Beratung in Osnabrück.
Mehr als 1.200 Fragebögen wurden ausgewertet und nur 54 Coaches deutschlandweit haben die Anforderungen erfüllt und entsprechen den Bewertungskriterien der Studie von erfolgreichem Coaching am besten.

Für mich ist diese Auszeichnung ein großer Ansporn und gleichzeitig Verpflichtung, auch in Zukunft meine Klienten mit hohem Engagement und meinem Know-How beim Erreichen Ihrer Ziele zu unterstützen. Ganz herzlich bedanke ich mich bei meinen Kunden und Klienten, die an der umfangreichen Befragung teilgenommen und mich dabei unterstützt haben.

>> Zu den Ergebnissen der Studie

Doch was zeichnet einen guten Coach aus?

6 Kompetenzen, die einen guten Coach auszeichnen

1. Achtsam zuhören können

Ein guter Coach muss sehr gut zuhören und hinhören können. Das bedeutet, dass ich mich als Coach zurücknehme und ganz und gar auf den anderen konzentriere. Ich stoppe meinen inneren Dialog und schenke meinem Gegenüber meine komplette Aufmerksamkeit. Im Coaching bin ich hochkonzentriert und nehme mein Gegenüber mit hoher Achtsamkeit wahr: was sagt er oder sie mir? Wie ist die Körpersprache, Stimme, Mimik und Gestik? Ich beobachte auch Atmung oder ob sich beispielsweise die Hautfarbe beim Erzählen verändert bis hin zu kleinen Mikroexpressionen in der Mimik. Darüber erhalte ich wertvolle Informationen, um meinen Klienten und sein Anliegen noch besser verstehen zu können. Das bedeutet auch, dass ich unvoreingenommen in jedes Coaching hineingehe. Ich bin wie ein unbeschriebenes Blatt und bringe keine vorgefertigten Lösungen mit. Gemeinsam entwickeln wir im Gespräch Lösungen für das Anliegen und entwickeln Handlungsalternativen.

2. Die richtigen Fragen stellen

Als Coach bin ich in erster Linie Frageexperte. Ich frage meinen Klienten so, dass er einen neuen Blick auf sein Problem entwickeln kann. Ganz oft höre ich in meinen Coachings „Diese Frage habe ich mir noch nie gestellt“ oder „Über ihre Frage vom letzten Mal habe ich noch lange nachgedacht“ Coaching ist kein Spaziergang und es kann durchaus anstrengend für den Klienten werden, wenn ihn überraschenden oder provozierenden Fragen zum Nachdenken anregen. Mit Fragen hole ich mein Gegenüber in seiner jetzigen Situation ab und begleite ihn dahin, wo er gerne wäre um sein Ziel zu erreichen.

3. Über psychologisches Know How verfügen

Als Coach bin ich bestenfalls Psychologe oder verfüge über fundiertes psychologisches Know How. Dabei geht es nicht nur um den Einsatz bestimmter psychologischer Techniken, sondern auch um die Fähigkeit, die Beziehung zum Klienten zu gestalten, eine Diagnose stellen zu können oder Modelle und Theorien aus der Persönlichkeitspsychologie einbeziehen zu können. Zudem ist es wichtig, dass ein Coach über eine professionelle Coachingausbildung verfügt. Und hier ist kein Wochenendkurs gemeint, sondern eine qualitativ hochwertige Ausbildung. Darüber hinaus ist die permanente eigene Weiterbildung wichtig, die auch Supervision beinhaltet.

4. Persönlichkeitskompetenz/
Emotionale Intelligenz

Als Coach muss ich in der Lage sein mich selbst, mein eigenes Verhalten, Denken und Fühlen reflektieren zu können. Ich muss unterscheiden können, ob meine Gedanken und Gefühle im Coaching eher etwas mit mir oder mit meinem Gegenüber zu tun haben. Auch muss ich über die nötige Empathie verfügen, um bei meinem Gegenüber Gefühle erkennen und benennen zu können. Dabei verhalte ich mich immer wertschätzend und einfühlsam.

5. Erfahrung

Um andere coachen zu können, muss ich über Führungs-, Berufs- und Lebenserfahrung verfügen. Wenn ich mit Anfang 30 eine 55jährige Führungskraft coache, ohne jemals selbst Mitarbeiter geführt zu haben, wirkt das wenig glaubwürdig. Eine Führungskraft berichtet mir beispielsweise über die politischen und taktischen Machtspiele seiner Kollegen in einem Großkonzern Hier kann ich einen viel besseren Bezugsrahmen herstellen, wenn ich selber über entsprechende Erfahrung in einer großen Organisation verfüge. Um das Coaching auf Augenhöhe mit meinem Klienten zu führen, ist Erfahrung unabdingbar.

6. Nein sagen können und Grenzen erkennen

Als guter Coach kann ich auch „Nein“ sagen. Nämlich genau dann, wenn das Coachinganliegen außerhalb meines Kompetenzbereich liegt, oder mit meinen ethischen Werten nicht vereinbar ist. Ein guter Coach erkennt seine Grenzen. Wenn ich als Coach erkenne, dass die Methode „Coaching“ an ihre Grenzen gerät und nicht mehr weiterhelfen kann. Dann leite ich meinen Klienten an entsprechende Institutionen weiter. Dort erhalten sie dann z.B. nötige therapeutische oder medizinische Hilfe.

Diese 5 Kompetenzen und Fähigkeiten sind für mich die Grundvoraussetzung, um ein guter Coach zu sein. Entscheidend ist jedoch die „Chemie“ zwischen Klienten und Coach. Ein Coach sollte immer ein unverbindliches, kostenfreies Erstgespräch anbieten. In diesem Gespräch können beide herausfinden, ob sie miteinander arbeiten wollen.

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